16. August 2012

Eine schwere Geburt...

ist nicht nur der erste Blogbeitrag seit gut zwei Monaten, sondern auch die Finanztransaktionssteuer. Dazu hat Oxfam einen tollen Clip veröffentlicht, den ich gerne weiter unten in diesem Beitrag verbreite mit der Bitte, sich für eine Finanztransaktionssteuer zur Bekämpfung von Armut und Klimawandel einzusetzen. Zur Bekämpfung der Folgen der Finanzkrise bräuchten wir deutlich mehr Mittel, wozu ich dann so "böse" Worte wie höhere Erbschaftssteuer, Wiedereinführung der Vermögenssteuer oder auch eine einmalige Vermögensabgabe in den Mund nehmen würde. Als Ex-Banker, der sich über den Clip amüsiert, weil er die lächerliche Propaganda von Spitzenmanagern und -bankern lächerlich macht, erinnere ich mich auch noch an so verrückte Sachen wie die Börsenumsatzsteuer. Sie wäre für mich der nächste Schritt nach der Einführung der Finanztransaktionssteuer mit sehr niedrigem Steuersatz. Wer kann mir mit guten Argumenten erklären, warum wir 7 Prozent Umsatzsteuer auf Lebensmittel und Hotelbesuche, 19 Prozent auf die meisten anderen Güter und 0 (in Worten NULL) Prozent auf Finanztransaktionen zahlen? Das Argument von der doppelten Versteuerung kommt meist nur, wenn leistungslose Einkommen aus Vermögen steuerfrei sein sollen. Reiche sehen üblicherweise kein Problem darin, dass die Mehrheit der Bevölkerung ihr Einkommen aus ihrer Arbeit versteuert und das versteuerte Einkommen beim Konsum erneut versteuert wird. Zum Problem wird das nur, wenn das Einkommen aus großen Vermögen ohne Arbeit entsteht (ganz im Gegensatz zu "Leistung muss sich wieder lohnen"). Hier wird das heilige Recht auf Ausbeutung und Aneignung des gesellschaftlichen Reichtums durch das Kapital und eine kleine Elite unverschämterweise angegriffen. Die Forderung nach einer Börsenumsatzsteuer ist aus dieser Sicht "Blasphemie" gegen die gottgleich verehrten "Märkte", die ich mit gutem Gewissen betreiben kann.
Video "Eine schwere Geburt" zur Finanztransaktionssteuer von Oxfam Deutschland mit Heike Makatsch, Mark Waschke, Stephan Grossmann & Rike Eckermann. Mehr Infos unter: http://www.oxfam.de/schweregeburt

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