Bei der Debatte über eine Aufstockung der BundeswehrsoldatInnen in Afghanistan auf bis zu 5.350 wurde die Fraktion DIE LINKE im Bundestag vom Sitzungspräsidenten Norbert Lammert (CDU) des Saales verwiesen, weil sie der Opfer der vom deutschen Oberst Klein befohlenen verheerenden Bombardements vom 4.9.2009 gedachte. Die Abgeordneten erhoben sich von den Plätzen und hielten Schilder mit den Namen der Getöteten in die Höhe. Sie durften an der weiteren Debatte nicht mehr teilnehmen und erst in der Abstimmung der Bevölkerungsmehrheit gegen den Krieg in Afghanistan Ausdruck verleihen. Die anderen Fraktionen stimmten der Ausweitung des Bundeswehrmandats - mit Außnahme der in der Frage gespaltenen Grünen - nahezu geschlossen der Verlängerung um ein weiteres Jahr zu.
Bis auf den Grünen Ströbele, der den Ausschluss als völlig überzogen bezeichnete, erhielt der Bundestagspräsident Rückendeckung der anderen Fraktionen. Stilles öffentliches Gedenken als unbotmäßiges Verhalten im Parlament. Und politische Aktionen gegen Krieg und andere Schweinereien verstoßen eben gegen die Geschäftsordnung und das ist ein Fehlverhalten, das kein guter Deutscher dulden kann! Soviel zur politischen Situation in der BRD und in der "Volksvertretung". Einen Bericht und auch ein Video zur Bundestagssitzung findet ihr auf tagesschau.de.
Hier das Video der Rede von Christine Buchholz und der Aktion (5:15 min):
2 Kommentare:
Klingt jetzt sicher sehr Konservativ aber so sympathisch mir die Aktion der Linken ist Geschäftsordnungen müssen nun mal beachtet werden sonst sind sie obsolet. Ansonsten benimmt sich die Linke hier so wie die Grünen Anfang der 80er . Und Strobele ist nicht der einzige Grüne der mit Nein stimmte im Gegenteil die ganz große Mehrheit der Fraktion hat so gestimmt. Über die Liste der Grünen Linken gingen heute jede menge persönliche Erklärungen zur Ablehnung des Mandats
Allerdings klingt das konservativ in meinen Ohren ;)
Schön, dass die Mehrheit der Grünen gegen das Mandat gestimmt hat, aber die Fraktion ist insofern gespalten, dass es keine gemeinsame Linie gibt. Das hätte ich mir von der ehemaligen Friedenspartei schon gewünscht. Aber das ist immerhin ein Anfang.
Ich finde die Aktion zum stillen Gedenken und des Protests angemessen. Immerhin ist DIE LINKE angetreten, um den Protest von der Straße ins Parlament zu tragen.
Menschenleben gehen doch wohl über Geschäftsordnungen - ach nein, ich vergaß: Wir sind ja in Deutschland, wo Disziplin und Ordnung herrschen... (diese Polemik kann ich mir grad nicht verkneifen)
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