29. November 2007

Bruch mit der Abendroth-Tradition besiegelt

Im Folgenden dokumentiere ich die Erklärung der Präsidentin der Studierendenschaft Anna-Franziska Stiede auf der AStA-Homepage zur letzten Direktoriumssitzung der Instituts für Politikwissenschaft, an der ich auch als Beobachter teilgenommen habe. Die aktuelle Entwicklung ist ein schwerer Schlag gegen kritische Wissenschaft an der Uni Marburg.
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Ende kritischer Wissenschaft
Abschied von der Abendroth Schule unter undemokratischen Bedingungen besiegelt

Am heutigen Tag (28.11.2007) fand die Direktoriumssitzung des Institut für Politikwissenschaft der Philipps- Universität Marburg statt. In dieser Sitzung wurde nun endgültig die Streichung der Stelle für Internationale politische Ökonomie, welche ehemals von Prof. Frank Deppe besetzt wurde, beschlossen.

Nachdem in den letzten Wochen deutlich wurde über welche Mittel und Wege scheinbar demokratische Entscheidungen zu solch wichtigen Thematiken am Institut und der Universität getroffen werden, wurde nun die Modifikation des Strukturplanes im Direktorium angenommen. Obwohl mit diesen gravierenden Änderungen eine Absicherungen der Studiengänge nicht vollständig gewährleistet werden kann, wird diese Änderung trotz alledem hingenommen. Dies kann dazu führen, dass Studierende nicht im Sinne des Profils ihrer Studienordnungen ihr Studium zu Ende bringen können.

Als Präsidentin der Studierendenschaft beurteile ich diese Entscheidung als absolut bedauerlich, nicht nur aus dem Grunde, dass die Deppe- Stelle nun gestrichen und damit auch der Bruch mit der Tradition der Abendroth Schule besiegelt ist, sondern vielmehr auch, weil in den letzten Wochen der Auseinandersetzung deutlich wurde, dass demokratische Entscheidungen über informelle Kanäle und bilaterale Gespräche fielen. Desweiteren wurden auch die Positionen einiger ProfessorInnen gegenüber den Studierenden deutlich, welche die Studierenden scheinbar nicht als DiskutantInnen auf gleicher Augenhöhe akzeptieren können, sowie deren VertreterInnen und Meinungen nicht einbanden, und das als -sich in ihrem Selbstverständnis- verstehende demokratische WissenschaftlerInnen.

Neben den Umstrukturierungen der Studiengänge, welche schon zu einem massiven Teil zur Einschränkung von freier Wissenshaft und Lehre führen, wird dieses Moment nun durch diese Umstrukturierungen am Institut nochmals verschärft. Dieser Zustand ist äußerst bedauerlich für uns Studierende, zum Einen da deutlich wurde, dass Studierende in solchen Entschiedungsprozessen nichts zu sagen haben und zum Anderen, da kritische Wissenschaft nun damit der vollkommene Abschied erklärt wurde.

Erklärung der 42. Präsidentin der Studierendenschaft vom 28.11.2007
Anna-Franziska Stiede

28. November 2007

Update

Ich war die letzten Tage sehr beschäftigt und habe dementsprechend wenig am Blog gearbeitet. Mittlerweile ist aber die erste Blog-Abstimmung gelaufen und ich kann feststellen, dass immerhin sechs Menschen daran teilgenommen haben, die alle gegen die geplante Bahnprivatisierung sind, mit fünf Teilnehmenden ist gar die überwiegende Mehrheit gegen jede Privatisierung des Zugverkehrs. Wenn sich wieder ein interessantes Thema zur Abstimmung anbietet, werde ich vielleicht wieder nach eurer Meinung fragen.
Eine weitere Neuerung ist der Zähler von Iraq Body Count in der rechten Blogspalte unterhalb des BesucherInnenzählers. Die dort und in diesem Betrag aufgeführten Zahlen spiegeln die seit Beginn des Irakkriegs 2003 dokumentierten durch Kampfhandlungen getöteten ZivilistInnen (Die Differenz ergibt sich aus unterschiedlichen Quellenangaben). Gerade weil auch ich merke wie abgestumpft ich mittlerweile bei Meldungen über Irak und Afghanistan bin, möchte ich durch den Zähler deutlich machen, dass es sehr wichtig ist, die Entwicklung auf den Schauplätzen des "Kriegs gegen den Terror" zur Kenntnis zu nehmen und trotz der katastrophalen Lage diese Länder nicht "aufzugeben" bzw. aus dem Blick zu verlieren.

Iraq Body Count web counter

P.S. Die Infos zum letzten Beitrag folgen in einigen Tagen.

26. November 2007

Armageddon, Nazareth und Kana

Hier ist der zweite Israel-Rückblicksbeitrag. Jetzt gibt es neben den besten Bildern und Links zu den am 7.11. von Belen, Carol, Bernd und mir besuchten Orten Kommentare und weitere Infos.
Wir hatten ein volles Programm für einen Tag: 1. Tel Megiddo, also eine strategisch wichtige Stadt, die über fünf Jahrtausende kontinuierlich besiedelt war, die wichtigste archäologische Stätte der biblischen Periode in Israel und zugleich der Ort an dem laut Bibel das jüngste Gericht, bekannt als Armageddon oder Apokalypse, stattfinden solle; 2. Nazareth, der Heimatort Jesu, in dem heute die größte Gemeinschaft palästinensischer Israelis lebt; 3. Kafr Kana, ein von vier möglischen Orten des biblischen Kana, dem Schauplatz der Hochzeit zu Kana, während der Jesus sein erstes Wunder tat, indem er eine große Menge Wasser in Wein verwandelte. Es war ein gelungener Tag, an dem wir sehr viel Interessantes gesehen und erlebt haben.

Tel Megiddo (Armageddon):

Modell von Tel Megiddo im Museum

Teil der archäologischen Stätte mit Altar (links)

Weg zu dem ausgeklügelten Wassersystem


Nazareth:

Nazareth (Wikipedia-Bild)

Verkündigungsbasilika

Blick auf die Altstadt (Wikipedia-Bild)

Seltene Kombination von Kopfbedeckungen für Männer:
jüdische Kippot neben "Palästinensertüchern" (Kufiya)


Kafr Kana - Kana (mehr auf englisch):

Kirche, in der gerade eine Hochzeit stattfand, als wir dort waren

weitere Kirche

25. November 2007

Haifa

Nach recht langer Pause gibt es nun einige Bilder von meinem Besuch Haifas, der israelischen, arabisch geprägten "Stadt der Arbeit" (Wikipedia). Da ich dort die meiste Zeit "nur" spazieren gegangen bin, kann ich nichts wirklich Spannendes von dem Tag, den ich dort verbracht habe, berichten.


Wow: ein Punk-College der Band WIZO in Haifa!?
Wohl eher eine weiterführende Schule der Women's International Zionist Organisation, kurz WIZO.

"Alt" vs Modern

Die Berge auf denen Haifa teilweise errichtet ist, reichen bis zum Mittelmeerstrand

Unterer Teil der Bahai-Gärten

Schrein des Bab im oberen Teil der Bahai-Gärten

Blick von oben auf Haifa

Und zum Schluss noch ein Bild in hoher Auflösung von Wikipedia
(zur großen Ansicht anklicken)

21. November 2007

Rueckblick in Kuerze

Wenn ich den wichtigsten Papierkram, der mich immer noch auf Trab hält, erledigt habe, wird es nach und nach die fehlenden Berichte über die letzte Zeit in Israel geben. Ich bitte um noch etwas Geduld!

Und damit euch nicht zu langweilig wird, gibt es zwei Musikkabarettstücke, die Henning schon im August gezeigt hat, aber ich habe gestern eines der Lieder, Brandenburg von Rainald Grebe, mit meinen MitbewohnerInnen gehört. Sarah hat es nämlich auf dem Handy, weil sie ein Praktikum im wunderschönen Brandenburg gemacht hat. Viel Spaß!


Brandenburg von Rainald Grebe


Monika von Bodo Wartke

19. November 2007

Wieder im Lande

Ich bin am späten Samstag Abend gut in Marburg angekommen und habe mich dann erst mal gut ausgeschlafen. Heute habe ich einige Arztbesuche und Behördengänge hinter mich gebracht und werde das morgen fortsetzen müssen. Da mein Internet zu Hause spinnt (wundert euch also nicht, wenn es hier die Tage selten Neues geben sollte), bin ich gerade in der UB im Internet. Hier schlage ich mich mit Papierkram für Kanada rum, stelle mein Zimmer zur Zwischenmiete in den Express und leihe mir einige Bücher für das Blockseminar zum dritten Band des Kapitals von Karl Marx aus. In der Stadt habe ich zum Glück schon einige FreundInnen getroffen und mich mal kurz, mal etwas länger mit ihnen unterhalten. Ich komme also langsam in der BRD an, obwohl ich mit deutsch und französisch (mit Nawel und Daniel) sprechen noch einige Probleme habe, da ich teilweise auf englisch denke...

17. November 2007

Bye bye Israel

Ich sitze gerade am Ben Gurion Flughafen bei Tel Aviv und fliege in Kürze zurück nach Deutschland. Meine Zeit in Israel ist also praktisch vorbei, was aber nicht heisst, dass ich ab sofort nicht mehr über meine Erlebnisse der vergangenen zweieinhalb Monate berichten werde. Schließlich schulde ich euch noch einige Berichte und Bilder der letzten Tage, die ich mangels Zeit und Internet nicht posten konnte. Außerdem gibt es bestimmt immer mal wieder berichtenswerte Entwicklungen in Israel und Palästina bzw. dem Nahen Osten oder auch bspw. antisemitische Tendenzen, wichtige politische Entscheidungen etc. in der BRD und anderen Ländern, die in der einen oder anderen Form auf meine Seite finden werden, sodass das Thema nicht "abgehakt" sein wird, nachdem ich das "Heilige Land" verlassen habe.
Nun stehen aber neben einigem bürokratischen Gedöns erst einmal Besuche bei Familie und FreundInnen an, bevor es Anfang nächsten Jahres zum Auslandssemester in einen anderen Teil der Welt, nämlich Québec (Kanada), geht...

13. November 2007

Israel ist doch genug

Da ich am 9.11. von Rabih, seiner Frau Maha und ihrem Sohn Karam in dem Oertchen Ar Ram unweit von Jerusalem so herzlich empfangen wurde, habe ich meine gewagten Plaene ueber den Besuch von Aegypten und Jordanien ad acta gelegt und stattdessen die letzten Tage hauptsaechlich in der Jerusalemer Altstadt verbracht. Ich war aber auch in Ramallah im Westjordanland und wohne direkt an der acht Meter hohen "Sicherheits-" oder "Apartheids-" Mauer - je nach Lesart (von Teilen) der Konfliktparteien -, und zwar auf palaestinensischer Seite. Abgesehen von dem beklemmenden Gefuehl beim Anblick der Mauer fuehle mich sehr wohl bei Rabih und versuche die Gelegenheit zu nutzen, um moeglichst viel ueber die arabische und palaestinensische, aber auch noch mehr ueber die israelische Kultur, vor allem die Musik, zu erfahren. Ausserdem lerne ich neben den paar Brocken Ivrith (Hebraeisch) aus der Kibbuzzeit auch ein klein wenig arabisch.
Gerade bin ich allerdings in Tel Aviv, da ich eine Unterschrift des KPC (Kibbutz Program Center) zur Bestaetigung der Arbeit im Kibbuz als Praktikum benoetigte. Nachher werde ich ein letztes Mal im Mittelmeer baden und anschliessend gen Sueden fahren, um den riesigen Ramon-Krater (ausfuehrlichere Infos in englisch) zu einem winzigen Teil zu erkunden. Vielleicht finde ich noch die Zeit, meinem alten Kibbuz Lahav, der ja am Weg nach Be'er Sheva liegt, einen Besuch abzustatten. Anschliessend geht's zurueck zu Rabih und Samstag steht meine Rueckreise an! Wenn ich zurueck bin, folgen nach und nach die ausstehenden Berichte und Bilder der letzten Tage in Israel und dem Westjordanland.

Bis sehr bald
Euer Matthias

9. November 2007

Israel ist nicht genug

Heute verlasse ich den Kibbuz En Gev gen Jerusalem und werde das Wochenende oestlich der Heiligen Stadt bei Rabih, dem palaestinensischen Israeli, den ich waehrend der bpb-Reise Anfang September kennengelernt habe, verbringen. Bin schon sehr gespannt, was wir alles unternehmen werden. Naechste Woche ist dann bereits die letzte Woche vor meinem Rueckflug, die ich versuchen werde dafuer zu nutzen, noch moeglichst viel aus der Gegend zu sehen: Ramon Krater im Negev, Sinai, Jordanien...mal sehen, was ich alles schaffe - nach dem Motto "Israel ist nicht genug" *g*

Berichte und Bilder ueber die letzten Tage am See Genezareth folgen, wenn ich Zeit und Internet habe, vielleicht erst, wenn ich zurueck in Deutschland bin, also Mitte November...

8. November 2007

Auf Pilgerpfaden

Da das Internet mehrere Tage ausgefallen war, melde ich mich erst jetzt, an meinem letzten Tag im Kibbuz En Gev zurueck, und zwar mit Bildern vom vorletzten Samstag, an dem ich mit Bernd unterwegs auf den Spuren der vielen PilgerInnen hier auf und rund um den See Genezareth war.

Steg von En Gev am See Genezareth

Blick vom Pilgerboot I

Blick vom Pilgerboot I


Griechisch-orthodoxe Kirche in Kapernaum:






Uebersicht des Wirkens Jesu am See Genezareth


Tabgah:







St. Peter's Church:



Blick auf den See beim Aufstieg zum Berg der Seligpreisungen

Kirche auf dem Berg der Seligpreisungen
(Wikipedia-Bild, da mein Akku leer war, vielleicht gibt's noch Bilder von Bernd)

4. November 2007

Weitere Bilder aus En Gev

Nach ein paar Tagen Pause (waehrend der ich in Haifa war) gibt es jetzt neue Bilder aus dem Kibbuz En Gev.

Bernd und Moongie im PC-Raum

nochmal PC-Raum

Fischrestaurant draussen

Blick vom Fischrestaurant auf den See Genezareth

Mein "rebellischer" Kuehlschrank *g*

Eines Abends im Klubhaus

Ansprache Wandas

Trendsetter mit Brezelpiercing

Matthias waehrend der Party zum 18. Geburtstag der Kibbuz-Kneipe

...Gratulationen und mehr...

Baumhaus und Schiff am See

Schrottkunst

Im Kibbuz gibt es eine grosse Rinder- und Huehnerzucht

Wie albern...

...das muss ich doch gleich nachmachen!


Bilder der Gartenarbeit:

Blick auf den See an der Arbeit (Bildmitte)

Blick vom Anhaenger: links eine Bananenplantage, die zum Wassersparen mit einem Netz ueberspannt ist

Halb geschnittene Hecke

Gaertner bei der Arbeit

Einpflanzen: Clare beim Graben
 
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