10. März 2009

EU macht Bock zum Gärtner bei künftiger Finanzmarktreform

Im folgenden dokumentiere ich eine wichtige, wenn auch nicht überraschende Erkenntnis aus dem letzten LobbyControl-Newsletter.

Studie: Berater der Finanzindustrie und Marktradikale sollen Finanzmärkte reformieren

Eine Kurzstudie von Corporate Europe Observatory, Friends of the Earth Europe, LobbyControl und Spinwatch nimmt die Expertengruppe unter die Lupe, die der EU-Kommission Vorschläge zur Reform der Finanzmärkte machen soll, und kritisiert die einseitige Besetzung. Vier von acht
Mitgliedern der nach ihrem Vorsitzenden benannten "de Larosière-Gruppe" stehen in direkter Verbindung zu den Großen der Finanzbranche – GoldmanSachs, BNP Parisbas, CitiGroup und Lehman Brothers, andere sind für ihre marktradikalen Ansichten bekannt.
Die Vorschläge der Gruppe werden großen Einfluss auf die Verhandlungsposition der EU beim großen G20-Finanzgipfel Anfang April haben. Anstelle einer Expertengruppe mit einseitiger Ausrichtung und starken Verbindungen zum Finanzsektor damit zu beauftragen, hinter verschlossenen Türen Vorschläge zur Lösung der Finanzkrise auszuarbeiten, wäre ein offener und transparenter Konsultationsprozess nötig.

Auch die deutsche Expertengruppe „Neue Finanzarchitektur“ weist ein ähnliches Muster auf. Mit Otmar Issing, der auch in der Larosière-Gruppe vertreten ist, wird sie von einem GoldmanSachs-Berater und knallhartem Monetaristen geleitet. Auch viele der weiteren Mitglieder sind mit der Finanzbranche verflochten und moderate Stimmen in der Minderheit.

Siehe dazu auch den Blogbeitrag von LobbyControl vom 25. Februar 2009.

Die komplette Studie auf englisch ist hier einsehbar:
http://www.corporateeurope.org/docs/would-you-bank-on-them.pdf

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