Sogar im Kibbuz verfolge ich - wenn auch weniger intensiv - aktuelle Entwicklungen in Deutschland. Dass Hartz IV die Armut in der BRD im Allgemeinen und im besonderen bei Kindern massiv erhöht hat, ist kein Geheimnis. In diesem Zusammenhang gibt es eine Petition an den Bundestag zur Erhöhung der Regelsätze von Hartz-IV, die ihr über die Links in diesem Beitrag erreichen und unterzeichnen könnt. Die dort geforderte Anhebung wäre zumindest ein kleiner Anfang auf dem Weg in eine gerechtere Gesellschaft.
30. September 2007
29. September 2007
Zurueck vom Roten Meer
Bin gerade aus Eilat in den Kibbuz zurueckgekehrt und muss jetzt in die Falle, denn morgen ist Sonntag, also ein normaler Arbeitstag hier. Ich berichte bald vom Urlaub an Israels suedlichstem Punkt. Bilder davon wird es erst geben, wenn ich wieder die Moeglichkeit habe, sie zu uebertragen.
25. September 2007
The Lord of the Rings: The Twin Towers
Hier noch was fuer die Tage, an denen ich am Roten Meer bin.
Here is the second part of the unfinished trilogy dealing with capitalist globalization and other issues of our time. The sequel to "The Fellowship of the Ring of Free Trade" explores post-911 issues within Mordor (aka United States).
Here is the second part of the unfinished trilogy dealing with capitalist globalization and other issues of our time. The sequel to "The Fellowship of the Ring of Free Trade" explores post-911 issues within Mordor (aka United States).
24. September 2007
Kibbuz Lahav
Nun bin ich schon fast zwei Wochen lang hier in dem Kibbuz Lahav, der gut eineinhalb Stunden mit dem Bus suedlich von Tel Aviv quasi direkt an der Gruenen Linie unweit des Westjordanlands liegt. Die naechstgelegene Stadt ist Beer Sheva, die ich noch nicht einmal besucht habe. Ich bin hier im Norden der Negev-Wueste, es ist also recht warm, momentan zwischen 20 und 30 Grad, wovon ich allerdings durch meinen Job wenig mitbekomme: Ich arbeite naemlich im klimatisierten Speisesaal, den ich putze und wo ich das Geschirr spuele. Da hier viel gearbeitet wird (6x8 Stunden pro Woche, nur der Samstag ist frei), bleibt wenig Zeit fuer anderes. Ich gehe aber fast jeden Tag im grossen Pool schwimmen. Ansonsten gibt es ausser Internet und Fernseher wenig zu tun. Ich muss die anderen Freiwilligen irgendwie dazu ueberreden, dass wir nach der Arbeit mal Fussball oder Basketball spielen, denn es gibt ein gutes Spielfeld dafuer, das sogar mit Flutlicht ausgestattet ist, was auch noetig waere, da es hier um 18 Uhr stockdunkel wird. Gerade sind wir zu acht: zwei Suedafrikaner, zwei Deutsche, ein Franzose, ein US-Amerikaner, ein Tuerke und ein Englaender (alles Maenner). Die meisten arbeiten im Garten, einer in der Kueche, einer in der Cafeteria. Im Vergleich zu vor zehn Jahren ist der damals noch beliebte Einsatz von Freiwilligen drastisch zurueckgegangen, auch in "meinem" Kibbuz. Ich bat das Vermittlungsbuero in Tel Aviv, mich in ein sozialistisch orientierten Kibbuz zu schicken, weshalb ich hier gelandet bin. Auch wenn ich mir das Kibbuz-Leben nicht genauso vorgestellt hatte, wie es real ist, bin ich - wie ich aus Gespraechen mit einem Bewohner - tatsaechlich in einer linken Kollektivsiedlung gelandet, von der aus (illegale) juedische Siedlungen auf der naechsten Anhoehe, d.h. in der West Bank, zu sehen sind. Auch hier wird wieder deutlich wie klein Israel/Palaestina ist und wie eng dadurch alles hier ist.
Weitere Infos und Bilder aus dem Kibbuz gibt es wahrscheinlich, wenn ich von meinem am Mittwoch nach der Arbeit beginnenden Trip ans Rote Meer zurueckkomme, also fruehestens Sonntag...
Weitere Infos und Bilder aus dem Kibbuz gibt es wahrscheinlich, wenn ich von meinem am Mittwoch nach der Arbeit beginnenden Trip ans Rote Meer zurueckkomme, also fruehestens Sonntag...
23. September 2007
Neil Leyton
Etwas Musik gefaellig zu der wachsenden Bildersammlung aus Israel? Voila: An einem Abend während der Anti-G8-Proteste im Juni sah ich Neil Leyton & the Ghosts am Rostocker Stadthafen und war so begeistert, dass ich sie/ihn euch wärmstens empfehlen möchte. Als Einstiegsdroge gibt's zwei Videos.
My New Soul
Ingrid Schubert
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22. September 2007
Metal in Tel Aviv
Am Donnerstag war ich mit einem jungen Bewohner des Kibbuz Lahav in Tel Aviv in einem Schuppen, in dem Metal, Alternative und Rock gespielt wird. Wir hatten dort jede Menge Spass, am besten hat mir die gemuetliche Dachterasse gefallen. Es war zwar anstrengend, am Freitag zu arbeiten, aber: wer feiert, der kann auch arbeiten :-)
Mehr ueber den Kibbuz Lahav gibt es wie gesagt, wenn ich die Bilder der Bildungsreise hochgeladen habe...
Mehr ueber den Kibbuz Lahav gibt es wie gesagt, wenn ich die Bilder der Bildungsreise hochgeladen habe...
21. September 2007
Rettet die kritische Wissenschaft !
Ausnahmsweise gibt es trotz meines Auslandsaufenthalt Infos aus Marburg. Genauer gesagt geht es um die Unterstützung des Aufrufs gegen die Streichung der Professur Internationale Politische Ökonomie mit Schwerpunkt Europäische Integration (Nachfolge Deppe) am Institut für Politikwissenschaft in Marburg. Dieser kann ab sofort online unter www.kritische-wissenschaft.de.vu unterzeichnet werden. Bitte beteiligt euch, damit Druck durch eine möglichst grosse Öffentlichkeit erreicht wird. Ein Hinweis auf die Aktion wird in der nächsten Zeit oben rechts auf dieser Seite zu finden sein.
Für die sofortige Besetzung der Deppe-Professur !
20. September 2007
Ueber Tel Aviv nach Lahav
Vom 10. bis 12. September war ich wieder in Tel Aviv. Gluecklicherweise war ich nicht alleine unterwegs, sondern bezog dasselbe Hostel wie Andreas, mit dem ich dann auch einiges unternahm. Leider gab es einige Probleme: Am ersten Abend wollten wir ein Theaterstueck mit einer Vertreterin von Peace Now, die ich waehrend der Bildungsreise kennengelernt habe, ansehen, aber wir verpassten uns mehrfach, sodass sie schliesslich mit unseren Tickets in der Vorstellung sass und wir ohne diese keinen Zutritt bekamen. Am naechsten Abend waren wir mit Daniel und einigen seiner Bekannten in einem Club verabredet, den wir nicht fanden, weil scheinbar praktisch kein Mensch in Tel Aviv diesen kennt (wir fragten wirklich Dutzende von Leuten...). Trotz dieser Widrigkeiten hatten wir eine schoene Zeit und genossen vor allem das Mittelmeer (siehe Bild unten), bevor Andreas nach einem Ausflug nach Haifa zurueck nach Deutschland flog und ich mich am Vorabend von Rosh Hashanah, dem Neuen Jahr nach juedischem Kalender, auf den Weg nach Sueden in "meinen" Kibbuz machte. Naeheres zu den ersten Tage hier im Kibbuz Lahav gibt es in einigen Tagen, wenn ich die Bilder der bpb-Reise hochgeladen habe.
19. September 2007
Letzte Zeit in Jerusalem
Zu Beginn des vorletzten Tages unserer bpb-Reise beschaeftigten wir uns zunaechst durch eine lehrreiche Praesentation religioeser (muslimischer, juedischer, christlicher) Geschichte Jerusalems mit der Frage, ob diese Stadt Schluessel oder Hindernis zum Frieden ist. Nach einer Einfuehrung zum naechsten Punkt begaben wir uns auf eine Exkursion an der bis zu neun Meter hohen "Sicherheitsmauer" bzw. am nicht so hohen "Sicherheitszaun" rund um Jerusalem. Nach der "Mauertour" hatten wir etwas Freizeit, die ich mit einigen anderen nutzte, um in den engen Gassen Jerusalems Bummeln zu gehen. Die Zeit verflog schnell, sodass wir bald zur naechsten Runde ins Hotel mussten. Dort trafen wir uns mit zwei Mitgliedern des Parents Circle - Families Forum (Elternkreis - Familienforum), einem Zusammenschluss von Menschen, die, wie der Referent Rami es ausdrueckte, durch Gewalt im israelisch-palaestinensischen Konflikt "den hoechstmoeglichen Preis gezahlt haben", also einen ihnen nahen Menschen verloren haben. Die Organisation hat einen palaestinensischen und einem israelischen Teil, die eng zusammenarbeiten, um weitere Eskalation und Gewalt zu verhindern, damit es nicht noch mehr Opfer gibt. Ihre wichtigste Methode ist Aufklaerung durch Gespraeche, vor allem in Schulen, aber auch fuer Erwachsene. Weiterhin bieten sie Versoehnungsprogramme, Kontakt mit der "Gegenseite" (IsraeliN mit PalaestinenserIn und umgekehrt) per Internet oder Telefon (bislang gab es bereits ueber eine Million Telefongespraeche!), TV- und Radiosendungen und einiges mehr an. Ramis Geschichte - er hat seine 14 jaehrige Tochter bei einem Selbstmordattentat verloren - war unglaublich ruehrend. Sie und andere Schicksale bewegen hoffentlich moeglichst viele zum Umdenken in dem Sinne, dass Frieden in Israel/Palaestina erreicht werden kann, wenn die Menschen aufeinander zugehen, miteinander sprechen, einander (versuchen zu) verstehen und kooperieren. Dieser letzte grosse inhaltliche Part war fuer mich sehr wichtig, da er wenigstens ein kleines Licht am Ende des langen, dunklen Tunnels des komplizierten Konflikts im Nahen Osten bietet.
Kurze Zeit spaeter sahen wir unsere "Scouts" zum Abendessen und anschliessendem Ausgehen wieder. Ich war froh Rabih wiederzutreffen und genoss den Abend, den wir in einem arabischem Restaurant in Ost-Jerusalem mit reden, Tee trinken und Shisha rauchen verbrachten. Nachdem wir uns von Rabih und seiner netten Frau verabschiedet hatten, trafen wir unsere Mitreisenden in einer Kneipe in einem ruhigen Innenhof, wo ich kurz bevor wir aufbrachen die Nichte Yitzhak Rabins (wenn sie mich nicht veraeppelt hat), die gerade Soldatin ist, kennenlernte - so klein ist die Welt (oder genauer Israel).
Am Morgen des letzten gemeinsamen Tages ging ich wie die meisten nach einer anschliessenden Auswertung auf den Tempelberg, wo wir die letzte Fuehrung mit unserer Stadtfuehrerin Shlomit geniessen durften. Leider war es nur MuslimInnen erlaubt, in die Al-Aqsa-Moschee und den Felsendom zu gehen. Deshalb warte ich sehnsuechtig auf die Bilder und Videos von Mehmet, Rebecka und Ghada, denen es vergoennt war reinzugehen!
Nun ging es uns Hotel zurueck zum Packen und schon sassen wir im Bus nach Tel Aviv. Die Zeit raste wie wild und dann standen wir schon am Flughafen und verabschiedeten uns voneinander, abgesehen von denen, die wie ich noch laenger blieben. Doch davon morgen mehr...
Kurze Zeit spaeter sahen wir unsere "Scouts" zum Abendessen und anschliessendem Ausgehen wieder. Ich war froh Rabih wiederzutreffen und genoss den Abend, den wir in einem arabischem Restaurant in Ost-Jerusalem mit reden, Tee trinken und Shisha rauchen verbrachten. Nachdem wir uns von Rabih und seiner netten Frau verabschiedet hatten, trafen wir unsere Mitreisenden in einer Kneipe in einem ruhigen Innenhof, wo ich kurz bevor wir aufbrachen die Nichte Yitzhak Rabins (wenn sie mich nicht veraeppelt hat), die gerade Soldatin ist, kennenlernte - so klein ist die Welt (oder genauer Israel).
Am Morgen des letzten gemeinsamen Tages ging ich wie die meisten nach einer anschliessenden Auswertung auf den Tempelberg, wo wir die letzte Fuehrung mit unserer Stadtfuehrerin Shlomit geniessen durften. Leider war es nur MuslimInnen erlaubt, in die Al-Aqsa-Moschee und den Felsendom zu gehen. Deshalb warte ich sehnsuechtig auf die Bilder und Videos von Mehmet, Rebecka und Ghada, denen es vergoennt war reinzugehen!
Nun ging es uns Hotel zurueck zum Packen und schon sassen wir im Bus nach Tel Aviv. Die Zeit raste wie wild und dann standen wir schon am Flughafen und verabschiedeten uns voneinander, abgesehen von denen, die wie ich noch laenger blieben. Doch davon morgen mehr...
Jetzt sind auch die letzten Bilder aus und um Jerusalem verfuegbar!
Die "Mauertour":
Kleine Auswahl von Spruechen und Parolen:
Wieder in Jerusalem:
Grossse Baerenkunstausstellung:
18. September 2007
Palaestinensischer Studientag in der West Bank
Der "palaestinensische Studientag" fand geschickterweise samstags statt, wenn das oeffentliche Leben in Israel aus religioesen Gruenden weitgehend stillsteht. Als erstes trafen wir den deutschen Schulleiter einer christlichen Schule in Beit-Jala im Westjordanland bzw. in der West Bank (es gibt je einen Eingang auf israelischer und auf palaestinensischer Seite). Er stellte uns die Schule vor und gab uns einen Ueberblick ueber die Interessen der Jugendlichen und die Angebote der Jugendarbeit fuer sie in Palaestina. Anschliessend sprachen wir mit einigen SchuelerInnen: Nachdem wir sie befragt hatten, drehten wir den Spiess um und liessen sie uns Fragen stellen. Es war beeindruckend wie genau sie wussten, was sie wollten und wie sie dies erreichen: in erster Linie durch Bildung. Ein Junge, der fast perfekt deutsch sprach, plant in Deutschland Medizin zu studieren, um schliesslich in Palaestina zu praktizieren. Angesichts der beeindruckenden Erfahrungen in der Schule moechte ich erwaehnen, dass die SchuelerInnen wohl kaum repraesentativ sind, da ihre Eltern es sich leisten koennen, sie auf eine nicht gerade billige Privatschule zu schicken. Vor dem palaestinensischen Mittagessen gab es eine aufschlussreiche Einfuehrung in die aktuelle politische und gesellschaftliche Lage in den Palaestinensischen Gebieten. Anschliessend ging es zur Besichtigung der Stadt und der Geburtskirche Jesu nach Bethlehem. Der letzte Programmpunkt war ein Besuch im Buero des auf Gewaltfreiheit setzenden Palestinian Conflict Resolution Center (arabisch Wi'am, was herzliche Beziehungen bedeutet), wo wir mit dem Geschaeftsfuehrer und jungen aktiven Wi'am-Mitgliedern eine ausfuehrliche und interessante Diskussion ueber die Jugendbildungs-, Friedens-, und sonstige Arbeit (women's empowerment, Traumabearbeitung...) der Organisation und die allgemeine Lage im Spannungsfeld des israelisch-palaestinensischen Konflikts.
Den Abend in Jerusalem nutzte ich mit einigen anderen zum ausgiebigen Ausgehen, da wir den naechsten Tag ausnahmsweise erst um 9 Uhr begannen...
Den Abend in Jerusalem nutzte ich mit einigen anderen zum ausgiebigen Ausgehen, da wir den naechsten Tag ausnahmsweise erst um 9 Uhr begannen...
Und nun gibt's auch die Bilder dieses Tages.
In Beit Jala:
In Beit Jala:
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