29. März 2009

Schürt die Krise weitere Proteste?

Nach den Demos in Frankfurt und Berlin unter dem Motto Wir zahlen nicht für eure Krise und dem Protestbeginn gegen das G20-Treffen in London stellt sich die Frage, ob diese Proteste erst der Anfang sind und der Widerstand von unten massiver und radikaler werden wird. Denn nur so gäbe es eine Chance auf reale Veränderungen unserer Wirtschafts- und Lebensweise. Einen interessanten Überblick über die bisherigen mehr oder weniger radikalen Kämpfe bietet Steffen Vogel in seinem Artikel Der Weckruf nach dem Zusammenbruch. Dort werden im Lichte der gestrigen Aktionen vergangene (z.B. Argentinien 2001), aber vor allem aktuelle soziale Kämpfe von Italien, über Griechenland, Frankreich, Island, Irland und Guadeloupe bis nach Deutschland, England und Österreich anhand der Frage, ob und inwieweit der Wirtschaftskrise weitere Proteste folgen werden, Revue passieren gelassen. Die knackige Übersicht enthält wie für telepolis üblich diverse Verweise, unter anderem zu lesenswerten Artikeln von Naomi Klein: All Of Them Must Go und Immanuel Wallerstein, der in seiner Analyse der Proteste in Guadeloupe hinsichtlich der weltweiten Krise zu folgendem Schluss kommt:
"If one links economic demands with "societal" demands in the midst of a world economic disaster, one is launching a powerful whirlwind. It is one that a few nationalizations of a few banks in a few wealthy countries will do nothing to stop. So far, Guadeloupe (and elsewhere) have been relatively peaceful in their protests. But whirlwinds have a way of becoming far more severe".
Wir müssen also wirtschaftliche mit sozialen Forderungen verbinden, um wirklich was bewegen zu können.
Na dann mal viel Spass beim Lesen und viel Erfolg beim Protestieren!

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