Reiche auch noch dafür zu bezahlen, dass sie dem Staat verzinst (sic!) Geld leihen, das ihnen zuvor durch massive Steuersenkungen geschenkt wurde, hat wirklich nichts mit Klassenkampf zu tun. Für mich ist der zahme Vorstoß im hessischen Wahlkampf bezeichnend sowohl für den Zustand der SPD, aber auch für den asozialen Wind, der progressiven Kräften in diesem Land entgegenweht. In diesem Sinne wäre die Wiedererhebung der Vermögenssteuer dann wohl schon eine Revolution. Da wird mir echt übel dabei.
24. Dezember 2008
Klassenkampf à la SPD
Reiche auch noch dafür zu bezahlen, dass sie dem Staat verzinst (sic!) Geld leihen, das ihnen zuvor durch massive Steuersenkungen geschenkt wurde, hat wirklich nichts mit Klassenkampf zu tun. Für mich ist der zahme Vorstoß im hessischen Wahlkampf bezeichnend sowohl für den Zustand der SPD, aber auch für den asozialen Wind, der progressiven Kräften in diesem Land entgegenweht. In diesem Sinne wäre die Wiedererhebung der Vermögenssteuer dann wohl schon eine Revolution. Da wird mir echt übel dabei.
20. Dezember 2008
Blogpause über die Feiertage
nach meinem letzten Beitrag zur Weihnachtszeit hier noch ein Hinweis in eigener Sache:
Da ich heute zu meinem Eltern fahre, um die Feiertage im Kreise meiner Lieben zu verbringen und danach einige FreundInnen zu treffen, wird es hier bis Ende des Jahres ruhig zu gehen. Ich habe dort einerseits kein schnelles Internet, andererseits möchte ich die Zeit aber auch einfach genießen, da ich bisher kaum zu Hause war seit meiner Rückkehr aus Québec. Zudem habe ich nebenbei dann doch noch einiges fürs Studium zu tun, vor allem für VWL (Vorlesungen nach- und ein Referat vorbereiten), aber auch für PoWi bzw. FuK zu Wirtschaftsdemokratie und artverwandten Themen, da ich dazu eine Hausarbeit schreiben möchte, aber mich noch genauer in die Literatur einarbeiten muss., um eine genaue Fragestellung zu erarbeiten. Ich werde mich möglicherweise nochmal vor Jahresende melden, aber auch die letzten Tage in 2008 sind schon mit Rollenspiel und einem Ausflug nach Brüssel verplant, wo ich Sylvester feiern werde. An Neujahr geht's dann sofort weiter zu meiner Schwester nach Südfrankreich, wo ich den Großteil der restlichen Ferien verbringen werde. Dort ist es wahrscheinlich, dass ich das ein oder andere blogge, denn da ist Internet am Start. Und am 10.01.2009 bin ich dann auch schon wieder im Lande. Es wird hier also nicht besonders lange ruhig bleiben. Genießt die kommende Zeit!
19. Dezember 2008
Weihnachten: Zeit den Binnenmarkt zu stärken !
Es lebe die (nicht wirklich spaßige) Konsumgesellschaft!
18. Dezember 2008
Mordende Polizisten: Griechenland Einzelfall
15. Dezember 2008
Asyl für André Shepherd !
Am 26. November 2008 beantragte der US-Deserteur André Shepherd in Deutschland Asyl. Sein Einsatz als US-Soldat im Irak brachte ihn zu der Konsequenz, dass er sich nicht weiter an einem völkerrechtswidrigen Krieg und an völkerrechtswidrigen Handlungen beteiligen kann. Da er keine Möglichkeit sah, als Kriegsdienstverweigerer anerkannt zu werden, desertierte er und beantragt nun Asyl in Deutschland. Er verweist in seinem Antrag auf die Qualifikationsrichtlinie der Europäischen Union, die seit Oktober 2006 in Kraft ist. Mit ihr sollen die geschützt werden, die sich einem völkerrechtswidrigen Krieg oder völkerrechtswidrigen Handlungen entziehen und mit Verfolgung rechnen müssen.
Derzeit wartet André Shepherd auf die Entscheidung des Bundesamtes für Migration über seinen Asylantrag. Dafür braucht er politische wie finanzielle Unterstützung. Geht also bitte auf die Aktionsseite und unterzeichnet den Aufruf an die Bundesregierung, schickt André Shepherd eine Solidaritätspostkarte und/oder spendet für seine Rechtsanwaltskosten!
Text: Connection e.V. von mir leicht verändert
12. Dezember 2008
Zum Tod von Alexandros Grigoropoulos
(...)
Aber (diese) Wut ist nicht einfach nur ein Gefühl. Sie ist ein Kampf für soziale Gerechtigkeit. Eine Gerechtigkeit, von der jetzt deutlich wird, dass, solange sie in der sozialen Realität nicht existiert, es keinen sozialen Frieden geben wird, weil es nur Friedhöfe sind, die mit solcher Unterordnung und solcher sozialen Ungleichheit sozialen Frieden fordern können.
Weil wir jung sind wie Alexandros, weil wir einen Traum von Würde träumen wollen, wo der Staat und die Autoritäten nur Unterordnung und Verzweiflung verbreiten, weil wir leben wollen und nicht nur über den nächsten Winter kommen, wegen all dem sind wir wütend und kämpfen.
Wir werden Alexandros weder vergessen, noch wollen wir einen weiteren toten Alexandros durch Polizeikugeln.
Es wird keinen Frieden geben mit denen, die die Zukunft der Jugend zerstören, kein Eingreifen, keine Krokodilstränen für die heuchlerischen Minister. Liebe im Leben und Hoffnung für die Menschen. Einen täglichen sozialen Kampf mit unseren MitschülerInnen, unseren Freunden, unseren Familien und unseren GenossInnen für eine Gesellschaft ohne Wächter, für eine solidarische Gesellschaft.
Wir rufen alle Bewohner, alle StudentInnen und ArbeiterInnen auf, mit uns gegen die staatlich gedeckten Mörder auf die Straße zu gehen.
Die Vollversammlung der besetzten Theaterschule
Make NATO History
Wir werden Widerstand leisten. Wir werden unseren Widerstand auf den Straßen Baden-Badens und Strasbourgs manifestieren. Wir werden in das Geschehen eingreifen und den Regierenden einen Strich durch ihren wohlgeplanten Ablauf machen. Ihre selbstherrliche Inszenierung der Macht ist angreifbar!
Wir rufen dazu auf, das NATO-Treffen zu belagern, zu umzingeln, zu blockieren! Wir rufen dazu auf, sich an den Demonstrationen und Aktionen zu beteiligen! Wir rufen dazu auf, massenhaft Blockaden und andere Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen das Treffen der KriegstreiberInnen zu setzen!
Vollständiger Aufruf
In den kommenden Wochen gibt es sicherlich Gelegenheit, mehr über die NATO und den Widerstand gegen sie, der sich vor allem in den Protesten gegen die Sicherheitskonferenz im Februar und eben denen im April kristallisieren wird, zu bloggen.
Die NATO gehört spätestens seit 1989/1990 auf den Müllhaufen der Geschichte. In diesem Sinne: Nein zum Krieg - Nein zur NATO - No to war - No to NATO!
11. Dezember 2008
Yes We Can = Yo isch kann ?
10. Dezember 2008
Pas pire Québec solidaire !
Für meine deutschsprachigen LeserInnen:
Am Montag hat mein letzter Studienort Québec ein neues Provinzparlament gewählt. Dabei wurde der liberale Premierminister Charest deutlich und mit mehr Abgeordneten im Amt bestätigt, obwohl auch der Parti Québécois Stimmen und Sitze gewinnen konnte. Die rechtspopulistische "Action Démocratique" musste dafür ordentlich Federn lassen (Absturz von 41 auf 7 Sitze) und die neue linke Partei Québec solidaire hat mit knapp vier % der abgegebenen Stimmen, einem guten zweiten Platz im Wahlbezirk Gouin, aber vor allem dem Gewinn eines Mandats in Mercier durch Amir Khadir einen ersten Achtungserfolg erzielt.
9. Dezember 2008
Change We Can't
"Amerika hat ein Einparteiensystem mit zwei rechten Flügeln." Gore Vidal
Unbestreitbar haben die letzten acht Jahre unter der Präsidentschaft George W. Bushs den USA aber auch dem Rest der Welt schweren Schaden zugefügt. Vor diesem Hintergrund erhoffen sich viele – auch und gerade in Europa – vom neuen US-Präsidenten Barack Obama wahre Wunderdinge – eben jenen grundlegenden Wandel der US-Außenpolitik, der vom neuen Amtsinhaber so vollmundig während seines Wahlkampfes versprochen wurde.
Um nicht missverstanden zu werden: sicherlich ist die Tatsache, dass mit Obama nun erstmals ein Afro-Amerikaner ins Weiße Haus einziehen wird, vorbehaltlos zu begrüßen und wird sich vermutlich auch längerfristig positiv auswirken. Auch setzt sich sein innenpolitisches Programm deutlich von dem seines unterlegenen Herausforderers John McCain ab. Angesichts des offensichtlich kritischen Gesundheitszustandes McCains war zudem allein schon die Aussicht, dass im Falle seines Todes Sarah Palin als dessen Nachfolgerin ins Präsidentenamt aufgestiegen wäre, schlichtweg gruselig.
Dennoch darf man jedoch nicht die Augen davor verschließen, dass den an Obama gerichteten friedenspolitischen Erwartungen bald der große Katzenjammer folgen dürfte. Spätestens seit nun die wichtigsten Posten seines künftigen Kabinetts vergeben wurden, ist Ernüchterung angesagt: sein Team steht für eine Fortsetzung der aggressiv-militaristischen US-Außenpolitik, die sich allenfalls taktisch und rhetorisch, nicht aber in der Substanz von der seines Vorgängers unterscheiden wird. Von den Kriegen im Irak und in Afghanistan über die grundsätzliche Haltung gegenüber Militäreinsätzen bis hin zum Verhältnis mit Russland deutet leider wenig darauf hin, dass mit einer grundsätzlichen Wende zu rechnen ist.
Einzig was die während Bushs Amtszeit schwer beschädigten transatlantischen Beziehungen anbelangt, dürfte eine grundlegende Neuausrichtung anstehen. Denn auch den US-Eliten ist klar, dass eine – taktische – Anpassung der US-Außenpolitik angesichts der desaströs verlaufenden Kriege im Irak und in Afghanistan zwingend erforderlich ist. So deutet einiges darauf hin, dass Obama – nicht zuletzt aufgrund der großen wirtschaftlichen Probleme der USA – versuchen wird, die EU-Staaten künftig deutlich stärker militärisch in die Pflicht zu nehmen, auch sie sollen einen angemessenen Beitrag zur Aufrechterhaltung der westlich dominierten kapitalistischen Ordnung leisten. Im Gegenzug dürfte der Einfluss der EU-Staaten innerhalb einer insgesamt gestärkten NATO deutlich aufgewertet werden, um ihnen diesen Deal schmackhaft zu machen: "Der 'unilaterale' Ansatz, der von Bushs demokratischen Kritikern als strategischer Fehler attackiert wurde, wird nun korrigiert und eine erneuerte NATO wird das Symbol hierfür sein."
Ganzer Artikel
8. Dezember 2008
Change We Can Believe In?
Even before Barack Obama takes office, it looks as if America is in for more of the same
One of focal points of Barack Obama's run for the presidency, both during the primaries and the presidential election, is his emphasis on the need for change. By this he meant getting rid of the same old practices in Washington which had led to stale politics in America for over a decade. This not only was a reference to his predecessor George W. Bush and the Republicans, but also his Democrat rival Hillary Clinton. He promised a complete break with the past and that he would chart a new course which would deliver peace and prosperity to the US.
(...)
Thus, many who voted for Barrack Obama were hoping for concrete change and therefore placed their vote in what they believed would not be a mouthpiece for a business agenda. Yet financial institutions and major corporations, which are Obama's major contributors, also think he's fine which suggests that fundamental change won't be forthcoming. Hence, as his early appointments reveal, those who voted for a change they can believe in may be in for a nasty surprise.
Complete article
7. Dezember 2008
Reichtum verschärft Armut
Leiharbeit: ein Reinfall
1. Dezember 2008
Earthlings
With an in-depth study into pet stores, puppy mills and animals shelters, as well as factory farms, the leather and fur trades, sports and entertainment industries, and finally the medical and scientific profession, EARTHLINGS uses hidden cameras and never before seen footage to chronicle the day-to-day practices of some of the largest industries in the world, all of which rely entirely on animals for profit. Powerful, informative and thought-provoking, EARTHLINGS is by far the most comprehensive documentary ever produced on the correlation between nature, animals, and human economic interests. There are many worthy animal rights films available, but this one transcends the setting. EARTHLINGS cries to be seen. Highly recommended!
Description in German, streaming in other languages (subtitles) and download at http://veg-tv.info/Earthlings.
Trailer:
Earthlings Director Featurette:
Full Video Stream (95 min):
27. November 2008
23. November 2008
Bright Lights of America - acoustic version
Des bons souvenirs de Québec: Anti-Flag joue Bright Lights of America et d'autres chansons en version acoustique avant le concert le même soir à l'Impérial.
21. November 2008
Letzte Chance für Gewerkschaften?
Die Petition zur Stärkung der gewerkschaftlichen Kämpfe über reine Tarifpolitik u.ä. hinaus kann noch bis zum 26.11.08 hier unterzeichnet werden.
18. November 2008
La Guerre Saigne le Monde
Le Canada est en guerre: L’armée canadienne est impliquée dans le conflit en Afghanistan depuis octobre 2001. En février 2005, l’implication militaire canadienne a pris une tournure offensive qui dérange. Des organisations sociales, communautaires et syndicales de partout au Canada dénoncent la présence militaire canadienne en Afghanistan, qui n’apporte aucune solution constructive au conflit. Le maintien de la paix et la lutte au terrorisme ne passent pas par des opérations guerrières. Le gouvernement doit réduire ses dépenses militaires pour investir dans le travail des organisations qui font de la réduction de la pauvreté leur priorité. C’est la pauvreté qu’il faut d’abord combattre !
P.S.
There is also an English version available!
Es lebe der Kapitalismus
17. November 2008
"Keynesianische Kommunisten"
16. November 2008
Klaus erklärt das Atommülllager
15. November 2008
Aktion: Schulden? Zahlt der Staat!
12. November 2008
Verstaatlichung für alle !
Schulden? Zahlt der Staat! Dieser schöne Satz gilt derzeit nur für Banken. Bald könnte er für uns alle gelten! Schickt einfach diesen Brief an den Finanzminister und fordert von ihm angesichts der schwierigen finanziellen Lage von Millionen BürgerInnen eine Finanzspritze. Verstaatlichung der Schulden - jetzt nicht nur für die Profiteure des Systems, sondern für alle!
11. November 2008
Interventionistische Linke: Die K-Frage stellen
Um diese Fragen zu klären bzw. sich ihnen anzunähern, läd die Interventionistische Linke zu einem Antikapitalistischen Ratschlag am 25. Januar 2009 nach Frankfurt am Main:
"Eröffnen wir gemeinsam eine Debatte um die „K-Frage“: eine Debatte über Krise, Krieg, Klimawandel, Kapitalismus – und über ein kommunistisches Danach."
Den kompletten Beitrag gibt es hier, das Tagungsprogramm und weitere Infos sind demnächst bzw. zum Teil schon jetzt auf der Projektseite "Ich krieg die Krise" verfügbar. Der Aufruf kann auch als buntes "Krisen-Flugblatt" im pdf-Format eingesehen werden.
Ich freue mich schon auf die anstehenden Diskussionen und werde hier gegebenenfalls wichtige Informationen bereitstellen. Ansonsten einfach bei www.interventionistische-linke.de bzw. www.dazwischengehen.org reinschauen.
10. November 2008
This Land is Your Land
8. November 2008
Zeit für Widerstand
Ich möchte die aktuelle Stellungnahme der Antikapitalistischen Linken zur Finanzmarktkrise zur Diskussion stellen, da ich denke, dass grundlegende Alternativen zur Weltwirtschaftskrise viel zu wenig beachtet werden, obwohl sie nötiger denn je sind. Hier der Anfang der Erklärung "Es ist Zeit für Widerstand!":
"Eine demokratische sozialistische Alternative ist die einzig richtige Antwort auf die Finanzmarktkrise. Um dieser Alternative näher zu kommen geht es in der aktuellen Auseinandersetzung darum, der kapitalistischen Krisenregulierung, deren Folge noch mehr Armut, soziale Ausgrenzung, rassistische Abschottung und Massenentlassungen sein werden, breiten und kreativen Widerstand entgegen zu setzen."
Nicht die Verluste sozialisieren - Vergesellschaftung jetzt!
weiterlesen
Die Erklärung redet richtigerweise von Vergesellschaftung, fordert aber dann doch Verstaatlichung. Dies ist insofern problematisch, dass beim derzeitigen Staatsaufbau und den Kräfteverhältnissen eine tatsächliche demokratische Kontrolle des Staatseigentums im Interesse der Bevölkerung schwer vorstellbar und nur sehr begrenzt möglich ist. Ein Staatskapitalismus könnte ebenso fatal sein wie die "freie Marktwirtschaft", dessen Existenz der Staat absichert und überhaupt erst möglich macht. Eine wirkliche Demokratisierung der Wirtschaft sollte nicht hauptsächlich auf Verstaatlichung setzten, sondern auf eine echte Kontrolle des Produktionsprozesses durch die ProduzentInnen, also die arbeitende Bevölkerung, in Selbstverwaltung sicherstellen. Dennoch kann das Papier zu einer dringend nötigen Diskussion innerhalb der Linken (womit natürlich nicht nur die gleichlautende Partei gemeint ist) beitragen.
7. November 2008
Fulda: Nationale Ideologien knicken
Leider sehr spät hier ein wichtiger Hinweis für alle AntifaschistInnen in und um Hessen:
Die NPD und rechte Kameradschaften haben für den morgigen 8. November zu einer Demonstration in Fulda aufgerufen. Nach Aufmärschen in Wetzlar, Bochum und vielen anderen Städten will die NPD nun durch Fulda marschieren. Nur wo Menschen geschlossen auf die Straße gehen, lassen sich rechtsextreme Aktionen verhindern. Das antifaschistische Jugendbündnis Fulda ruft deshalb auf zu Gegenaktivitäten am 8. November in Fulda auf dem Bahnhofsvorplatz!
Nähere Infos mit Programm auf nazisrausausfulda.wordpress.com.
Konsequent: SPD gibt auf
4. November 2008
SPD macht sich selbst überflüssig
3. November 2008
Continente Rebelde
Nach der Podiumsdiskussion über die partizipativen verfassungsgebenden Prozesse in Ecuador und Bolivien am Freitag war ich auf einer tollen musikalischen Lesung der chilenischen in Münster lebenden Künstlerin Isabel Lipthay.
Samstag vormittag informierte ich mich dann bei Luz Kerkeling über die aktuellen Entwicklungen der zapatistischen Bewegung im Seminar "Chiapas im Visier von Politik und Kapital".
Nach kurzer Pause nahm ich am Forum "Soziales Eigentum" mit Vertretern aus Kuba (Uniprof Dario Machado) und Venezuela (Rafael, Attac AG Lateinamerika und Manuel Campos von der IG-Metall teil, um die Erfahrungen in den beiden Ländern in Verbindung mit gewerkschaftlichen Kämpfen in der BRD zu bringen und auszuloten, ob und wie soziales Eigentum, hier mehr Einfluss gewinnen kann, um sozial verantwortliches Wirtschaften zu fördern. Im anschließenden Workshop "Sozialismus oder Sozialstaat" diskutierte wiederum Dario Machado mit den BotschafterInnen Ecuadors und Venezuelas und einer bolivianischen Abgeordneten die Herausforderungen, Praktiken, Fehler und Erfahrungen des Sozialismus in Lateinamerika im 21. Jahrhundert, die die Moderatorin Kerstin Sack durch Nachfragen für die Mobilisierung zum Widerstand in der BRD nutzbar zu machen versuchte. Die Antworten bezogen sich vor allem auf die notwendige demokratische Teilhabe der Bevölkerung wie sie in den oben erwähnten Prozessen für neue Verfassungen deutlich wurden, die Notwendigkeit eines besseren Lebens mit Rücksicht auf Mensch und Natur, welches sich nicht im Kapitalismus verwirklichen lasse, die Rolle des Bewusstseins und der Ethik im antikapitalistischen Widerstand, und die Wichtigkeit der Einheit der Bewegung bei Beibehaltung der Vielfalt, d.h. das Ziel, eines besseren Lebens für alle muss notwendigerweise auf ganz verschiedenen lokalen Wegen angestrebt werden.
Eine Buchvorstellung (Sozialstruktur in Lateinamerika) von Mitstudierenden aus Marburg war der letzte politische Programmpunkt, bevor es zum Konzert von La Papa Verde ging, an das sich eine Party mit den DJs von Lucha Amada anschloss.
Sonntag vormittag fuhr ich sehr inspiriert und zufrieden zurück und freue mich schon auf die nächsten Attac-Kongresse über Alternativen zum Kapitalismus und Solidarische Ökonomie (in Planung), um weiter an einer anderen Welt zu basteln und mich mit anderen Interessierten auszutauschen. Die aktuellen politischen Prozesse in Lateinamerika zeigen dabei nicht nur, dass eine andere Welt bereits im Entstehen ist, sondern auch die Notwendigkeit einer massiven Mobilisierung überall dort, wo wir Veränderungen erkämpfen wollen, denn der Politikwechsel auf dem "rebellischen Kontinent" basiert auf sehr starken sozialen Bewegungen, die diesen erst ermöglicht und erzwungen haben.
Einen kurzen Kongressbericht gibt es übrigens auch bei Attac.
2. November 2008
Poor Nazis...
31. Oktober 2008
Demokratisierung der Wirtschaft
30. Oktober 2008
Zur Attac-Aktion in der Frankfurter Börse
29. Oktober 2008
Let's Make Money - Der Film zur Krise
Mit seinem neuen Dokumentafilm "Let's make MONEY" folgt der Filmemacher Erwin Wagenhofer (WE FEED THE WORLD) der Spur unseres Geldes im weltweiten Finanzsystem und blickt dabei hinter die Kulissen der bunten Prospektwelt von Banken, Investmentmanagern und Versicherern.
"Let's make MONEY" ist ein bewegender Film, der aufgrund der aktuellen Bauchlandung der Finanzbranche nicht nur topaktuell ist, sondern auch Hintergründe und Zusammenhänge liefert, die uns die Probleme unserer Finanzwelt in eindrucksvollen Bildern vor Augen führt.
Rechtzeitig zum Weltspartag (30. Oktober) im Kino!
Trailer:
Vorschau:
Text von www.letsmakemoney.de.
Attac stürmt Frankfurter Börse
Tolle Aktion, die die Berichterstatterin ganz schön aus der Fassung bringt. Nicht so einfach, mit der Realität konfrontiert zu werden...
27. Oktober 2008
Petition zum politischen Streik
In fast allen europäischen Ländern ist der politische Streik und/oder der politische Demonstrationsstreik durch die Verfassung oder ein Gesetz geregelt, durch entsprechende Rechtssprechung oder Tarifverträge rechtlich erlaubt und zulässig oder zumindest politisch und richterrechtlich akzeptiert bzw. geduldet. Lediglich in Österreich, England (mit Einschränkungen auch Dänemark) und der Bundesrepublik Deutschland ist der politische Streik und der politische Demonstrationsstreik durch eine veraltete Rechtssprechung verboten.
Die untenstehende Petition kann bis zum 26.11.08 hier gezeichnet werden. Dort findet sich auch die komplette Begründung.
Der Deutsche Bundestag möge beschließen den politischen Streik, hilfsweise den politischen Demonstrationsstreik gemäß dem Artikel 6 Abs. 4 der Europäischen Menschenrechts- und Sozialcharta, den Übereinkommen 87 (Vereinigungsfreiheit) und 98 (Versammlungsfreiheit) der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sowie dem Artikel 9 Abs. 3 Grundgesetz (GG) per Gesetz den Gewerkschaften zu ermöglichen.
24. Oktober 2008
George Carlin on the 10 Commandments
23. Oktober 2008
Zwischen Unistress und Freizeit
Ansonsten muss ich auch generell darauf achten, dass ich mich nicht nur aberackere, wie das die meiste Zeit in Québec der Fall war. Gerade sieht es dabei nicht so gut aus, aber spätestens nach Abgabe der Hausarbeit Mitte November sollte ich wieder mehr Sport machen, auch mal ausgehen, Freunde treffen usw.
20. Oktober 2008
"Kommunismus der Kapitalisten"
Das schrieb Karl Marx 1857 über die damalige Finanzkrise in Europa. Und was er noch im Konjunktiv formulierte, wird gerade mit den sog. "Rettungspaketen" Realität. Danke an die junge Welt für die Zitate zum "Kommunismus der Kapitalisten" aus MEW 12.
19. Oktober 2008
Attac: Zeit für Systemwechsel
Im folgenden dokumentiere ich Auszüge der Erklärung, die ihr über obige Links komplett abfragen könnt.
Seit mehr als einem Jahr tobt die Krise an den Finanzmärkten. (...) Aktuell zeigt sich das krisenhafte kapitalistische System wieder einmal als unbeherrschbar. Diese Krise ist keine Naturkatastrophe. Vordergründig ist sie die Folge des Platzens der Immobilienblase in den USA und des Zusammenbruchs der Kreditpyramide, die die Banken in den letzten Jahren aufgebaut haben. Doch ist sie eben auch das Ergebnis eines Systems, in dem der gesellschaftliche Reichtum in Form von Kapital auf der Jagd nach Rendite um die Welt zirkuliert. Sie ist Folge der globalen Ungleichgewichte, die sich in den letzten Jahren immer weiter verschärft haben. Sie ist begründet in einer Politik, die bewusst die Deregulierung und Liberalisierung der Finanzmärkte vorangetrieben hat. Und sie ist die Folge der Umverteilung von unten nach oben, die überhaupt erst diese Art der Konzentration von Vermögen ermöglicht hat.
(...) die wahren Betroffenen sind (nicht Banken, sondern) unzählige AmerikanerInnen, die ihre Häuser oder Renten verloren haben. Es sind Millionen ArbeitnehmerInnen auf der ganzen Welt, die ihren Job verlieren werden. Es sind die Menschen in den Entwicklungsländern, die durch die drohende Weltwirtschaftskrise besonders hart getroffen werden. Und es ist die ganze Gesellschaft, die gigantische Summen in die Rettung von Banken stecken muss, während für das öffentlich Notwendige weiter das Geld fehlen wird.
Das endgültige Ausmaß der Krise ist noch immer nicht klar. Aber schon jetzt ist klar: Die Zeit ist reif für einen Systemwechsel. Wir dürfen die Politik nicht damit davon kommen lassen, die Akteure des Finanzmarktkapitalismus in einen Zustand zu versetzen, das Spiel von neuem zu beginnen. Technische Reparaturen reichen nicht. Es ist Zeit für eine Wende. Die Menschen sind nicht länger bereit, den Irrsinn eines Systems zu ertragen, in dem steigender gesellschaftlicher Reichtum destruktive Krisen auslöst. Die Chance ist jetzt da, den Finanzmarktkapitalismus zu Grabe zu tragen! Dafür wird Attac mit allen Bündnispartnern für eine gesellschaftliche Bewegung mobilisieren.
Wir fordern:
Die Verursacher müssen zahlen!
Die Banken entmachten!
Finanzmärkte kontrollieren – ihre Macht brechen!
Steueroasen schließen!
Das Öffentliche den Finanzmärkten entziehen!
Die Krise sozial bewältigen!
Zum Auftakt ruft Attac zu einer Protestkundgebung vor dem Bundesfinanzministerium am 30. Oktober um 17 Uhr auf. Unter dem Motto "Die Verursacher sollen selbst zahlen, holt das Geld von den Reichen" werden wir Steinbrück auf die Pelle rücken.
Bail out Mainstreet
"The free markets are completely discredited. There is significant political space to build a broad consensus for a 21st-Century New Deal that would stop spending our tax dollars on war and Wall Street, and instead help struggling homeowners and build affordable housing; fund job creating projects for clean energy and rebuilding our infrastructure; and fund a universal health-care system that would help American families, while cutting the nation's long-term healthcare costs."
From the youtube description of the clip. Link to the initiative above.
18. Oktober 2008
"No bail! Send 'em to jail!"
Vor gut zwei Wochen sah ich das folgende Bild von einer Demonstration gegen die US-Regierungspläne zur Absicherung der maroden Kreditwirtschaft in der jungen Welt. Es zeigt u.a. ein Schild mit der Aufschrift "No bail! Send 'em to jail!", also die Forderung die Banker und sonstigen Profiteure des finanzgetriebenen Akkumulationsregimes zu bestrafen, anstatt ihnen Geld in den Rachen zu werfen und zu versuchen, den Kapitalismus ohne große Änderungen und mit möglichst wenig Zugeständnissen am Leben zu halten.
Trop tard pour les élections canadiennes...
Il ne me reste qu'à féliciter les vrais gagnants des dernières éléctions fédérales au Canada: les abstentionnistes.
17. Oktober 2008
Das "Casino" schließen
Wir dürfen uns übrigens nicht täuschen lassen. Trotz aller interventionistischer Rhetorik ist klar, dass das der Regierungspolitik zugrunde liegende Prinzip das der letzten Jahre bleibt : Verluste sozialisieren während Gewinne privat angeeignet werden und die niedrigen Steuern darauf möglichst ganz abgeschafft werden sollen (und teilweise schon sind). Eine Krise des Neoliberalismus heißt noch lange nicht, dass progressive Politik plötzlich wieder in ist. Vergessen wir auch nicht die Deregulierung nicht nur von konservativ-liberaler Seite, sondern auch nicht die Liberalisierungs- und Deregulierungspolitik von rot-grün während ihrer Regierungszeit im Bund, in der sie u.a. Hedgefonds in Deutschland überhaupt erst erlaubt haben.
Update 19.10.08:
Eine Replik auf den Casinovergleich, die die klaren Regeln in einem echten Casino im Vergleich zur Intransparenz und Willkür der realen Politik lobt, gibt es bei der Jungle World.
"Free Market Ideology is Far from Finished"
Another interesting speech of Naomi Klein about the financial crises and the possible end of Neoliberalism can be found on Democracy Now!. She says in this speech at the University of Chicago "... what we are seeing with the crash on Wall Street, I believe, should be for Friedmanism what the fall of the Berlin Wall was for authoritarian communism: an indictment of ideology." She is also right to call the politics following neoliberal doctrines "a class war waged by the rich against the poor" adding "and I think that they (the rich) won".
Krise des Neoliberalismus
Dennoch bleibt das Problem, dass die an sich positive Situation (da sie die Probleme des Kapitalismus zuspitzt und so deutlich erkennbar macht) tatsächlich von den sozialen Bewegungen genutzt werden muss. Ansonsten geht's bald wieder zu business as usual zurück.
16. Oktober 2008
Buying in instead of bailing out
I leave you with some lines of this transnational NGO. The whole argumentation can be found here.
"...Together, we must make sure that governments don’t just use our money to bail out the banks, but claim a share of public ownership in these institutions for our future, and oversight powers to fundamentally fix the wider system ...
How we respond to this crisis will shape our lives for years to come. We're still a long way from tackling the fundamental problems of the global economy, but the tide is moving in our direction. So let's take control of our future in the interests of people not financiers, and raise a worldwide voice across borders for a global public rescue..."
And what about a further democratic control of key institutions and enterprises? There is a window of opportunity because neoliberalism as the predominant ideology of the capitalist economy in the last years and capitalism itself are no longer practically unchallenged. Even the politicians in charge had at least to change their rhetoric. But let's get radical for real in theory and praxis - it is time!
13. Oktober 2008
Back in - de retour à - zurück in Marburg
Depuis hier soir je suis de retour à Marburg. Aujourd'hui j'ai déjà repris les cours et ca semble devenir un semestre pas mal chargé. Je vais toutefois essayer d'actualiser mon blogue régulièrement comme je l'ai fait la plupart du temps des derniers mois.
Seit gestern nacht bin ich endlich wieder in Marburg und habe bereits die ersten Veranstaltungen des neuen Semesters hinter mir und erfreulicherweise gleich Henning in der Mensa getroffen und die Gelegenheit beim Schopf gepackt, um mich einen guten Moment mit ihm zu unterhalten. Das Semester wird wohl sehr anstrengend bei all den Scheinen, die ich machen möchte, aber ich werde versuchen, weiterhin regelmäßig zu bloggen. Seid aber nicht enttäuscht, falls es zwischendurch nicht wie gewohnt täglich was Neues gibt.
8. Oktober 2008
We Feed the World
The English version of We Feed the World unfortunately is not available for streaming at the moment...
We feed the World en français:
Chaque jour à Vienne, la quantité de pain inutilisée, et vouée à la destruction, pourrait nourrir la seconde plus grande ville d'Autriche, Graz... Environ 350 000 hectares de terres agricoles, essentiellement en Amérique latine, sont employés à la culture du soja destiné à la nourriture du cheptel des pays européens alors que près d'un quart de la population de ces pays souffre de malnutrition chronique. Chaque Européen consomme annuellement 10 kilogrammes de légumes verts, irrigués artificiellement dans le Sud de l'Espagne, et dont la culture provoque des pénuries d'eau locales...
4. Oktober 2008
Culture en péril
Version courte
Version longue
I embedded subtitled versions of "Culture in Danger" for English speakers.
30. September 2008
Niagara Falls
Hier einige Bilder von meinem Ausflug zu den Niagara Fällen vor einer Woche. Jetzt mit Kommentaren!
Matthias in front of the Canadian Falls (Horseshoe Falls)
On the Maid of the Mist close to the Canadian Falls American and Canadian Falls
Butterfly Conservatory
American Falls at night
29. September 2008
Milch und Blut - TV Hijack
25. September 2008
Nach einer guten Woche in Toronto und York
19. September 2008
"Fuck the Army!" - US-Militaers gegen den Vietnam-Krieg
Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7.
17. September 2008
Gruesse aus Toronto
12. September 2008
Le Québec prend des forces...bleues
11. September 2008
Anti-Flag à Québec
Voici quelques clips plus ou moins actuels d'Anti-Flag pour se réchauffer:
Turncoat
Anti-Flag - This Is The End (ForYouMy Friend)
The Bright Lights of America